Grossalarmübung im Schulhaus Ersigen

  01.07.2013 Aktuell, Bildung / Schule, Gesellschaft, Jugend, Ersigen

Letzten Freitagnachmittag wollte ein Schulkind vom Klassenzimmer des Schulhauses Ersigen aus in den Flur treten, als es dort Rauch bemerkte. Es informierte die Lehrerin, die geistesgegenwärtig reagierte, Alarm auslöste und die Kinder anwies, im Zimmer auf Hilfe zu warten. Bedrohliche Rauchschwaden drangen aus den Gängen ins Freie, als fünf Minuten später bereits das Tank­löschfahrzeug (TLF) der Feuer­wehr Ersigen-Oberösch vorfuhr. Nach weiteren zehn Minuten wurden mit einer Autodrehleiter bereits die ersten Kinder aus dem zweiten Stockwerk evakuiert. Im ersten Stock retteten die Feuerwehrleute die Eingeschlossenen über eine Handschiebeleiter.

Was so dramatisch tönt, war eine Grossalarm-Übung der Feuerwehren Ersigen-Oberösch und Kirchberg. Peter Gerber, Chef Löschzug/Atemschutz der Feuerwehr Ersigen-Oberösch, fungierte als Übungs-, Fredy Niederberger als Einsatzleiter. Letzterer koordinierte die verschiedenen Ressorts der Feuerwehren und kontrollierte den genauen Ablauf der Rettung und Löschung.

Für die Eingeschlossenen stand selbstverständlich die Rettung im Vordergrund. Die Feuerwehrleute mussten parallel dazu den Brandherd finden, das Feuer löschen, die Gänge nach Personen absuchen und schlussendlich mit Turbolüftern den Rauch mit Druck aus den Fluren pressen. Alle arbeiteten konzentriert, ruhig und mit fundiertem Sachwissen.

Alljährlich wird ein Übungsalarm ausgelöst. Ausser der Polizei und den Einsatzleitern ist niemand darüber informiert, wann und wo dieses fingierte Feuer ausbrechen soll. Eine Anforderung an die Feuerwehr: Zehn Minuten nach Auslösen des Feueralarms müssen mindestens zehn Feuerwehrleute vor Ort einsatzbereit sein. Nicht nur direkt vom Feuer Betroffene sind an einem reibungslosen Rettungseinsatz interessiert, sondern auch der Kreisfeuerwehr-Inspektor der Gebäudeversicherung, Peter Tabone, und als Vertreterin des Regierungsstatthalteramtes Claudia Rindlisbacher, die beide am Ort des Geschehens waren. Die Zuschauer staunten über den reibungslosen Ablauf. Doch dies ist kein Zufall. Vor einigen Monaten erkundigte sich der Schulhausabwart Hanspeter Aebi nach den Vorschriften und den sich daraus ergebenden Handlungsabläufen bei einem eventuellen Feuerausbruch im Schulhaus. Es wurde diskutiert, Fachpersonen wurden beigezogen und schlussendlich konnten sämtliche im Schulhaus tätigen Angestellten an einer Brandschutzschulung teilnehmen. Dass diese Ausbildung sinnvoll war, zeigte sich bei dieser Übung, bei der innerhalb von kurzer Zeit 160 Schüler und ihre Lehrpersonen evakuiert wurden.

Beim Einsetzen des Regens wurden die geretteten Schüler/innen in die Turnhalle gebracht. Als die Feuerwehrleute kurz darauf zur Einsatzbesprechung ebenfalls dorthin kamen, spendeten die Kinder ihnen spontan einen kräftigen und herzlichen Applaus.

Übungsleiter Gerber und Inspektor Tabone sprechen allen Beteiligten ihren Dank aus für die gute Zusammenarbeit und den gelungenen Einsatz.

Helen Käser


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