Eine Eiche für Radsportlerin Marlen Reusser

  29.03.2022 Aktuell, Foto, Sport, Hindelbank

Nicht jede Gemeinde hat die Ehre, eine Olympia-Gewinnerin zu beheimaten. Dass eine von ihnen Weltruhm erlangte, feierte Hindelbank bei Marlen Reussers Rückkehr aus Tokio mit einem grossen Empfang. Eine weitere Würdigung erlebte sie vergangene Woche, als für sie eine Eiche gepflanzt wurde.

Eine Eiche und «Silberglanz» für Marlen Reusser
Zu diesem Anlass trafen sich Gemeindevertretende, Dorfbewohner, Freunde/-innen und Angehörige beim Oberstufenareal. Nach einer Ansprache des Gemeinderatspräsidenten Daniel Wenger spielte eine Alphornformation. Der Komponist Ulrich Hegnauer hatte zu Ehren der Sportlerin ein Musikstück geschrieben. «Silberglanz» heisst das uraufgeführte Werk, passend zum Silbermedaillengewinn. Die warmen und heimatlichen Klänge von regionalen Alphornbläsern/-innen gespielt gaben dem Event einen feierlichen Rahmen.
Marlen Reusser und Daniel Wenger stellten die vorbereitete Eiche ins Pflanzloch und begannen zu schaufeln. Eigentlich war geplant, dass symbolisch einige Schaufeln Erde über die Wurzeln geschüttet würden, doch Reusser war anderer Meinung: «Wir machen das gleich fertig», meinte sie lachend und arbeitete mit einigen Helfern weiter. Danach winkte sie die Kinder aus dem Publikum heran, um die Erde festzutreten. Die Eiche wird mit einer Plakette beschriftet, welche an die grossartigen Leistungen der Sportlerin erinnert, auch nach Jahren, wenn Kinder ihren Stamm hochklettern oder Hindelbanker/innen in ihrem Schatten sitzen.
Eichen haben eine starke Symbolik und stehen für Kraft, Beständigkeit und Kampf. Sie wachsen zu imposanten Bäumen, so, wie Reusser mit ihrem Engagement im Sport gewachsen ist. Ihr Holz ist besonders hart und widerstandsfähig, das Eichenlaub gilt als Auszeichnung. Zudem macht der Baum tiefe Pfahlwurzeln, so, wie Marlen in der Gemeinde verwurzelt ist.

Reusser wuchs in einer Bauernfamilie in Hindelbank auf
Nach der Matura studierte sie Medizin und arbeitete als Ärztin in verschiedenen Spitälern. Ihre Sportkarriere startete sie als Läuferin. Aus gesundheitlichen Gründen wechselte sie zum Schwimm- und Radsport, wo sie Langstreckenfahrten (Brevets) und Triathlons bestritt. Sie war Europameisterin im Einzelzeitfahren und Radsportlerin des Jahres 2020 und 2021. Selbst ein schwerer Sturz mit gravierenden Verletzungen konnte ihre sportlichen Ambitionen nicht bremsen. Sie erreichte viele Erfolge, bis sie in Tokio als Silbermedaillen-Gewinnerin auf dem Podest stand.


 Helen Käser


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