Der Ärztebezirksverein Emmental tagte in Wynigen

  12.09.2023 Aktuell, Wynigen, Gesellschaft, Region

Dr. Eva Maria Genewein, Vorsitzende des Ärzte-Bezirksvereins (ABV) Emmental, begrüsste im Gasthof Linde in Wynigen die Vereinsmitglieder zur Hauptversammlung. Der mehr als 150-jährige ABV Emmental ist zuständig für die Notfallorganisation im Emmental. Nebst Protokoll-Genehmigung, Mutationen, Wahlen, Jahresabschluss und Budget 2023 / 2024, deren Anträge mehrheitlich gutgeheissen wurden, standen weitere wichtige Traktanden an.

Neufinanzierung Medphone
Medphone wurde im Jahr 2009 als Telefondienst für Ärzte/-innen gegründet und ist für alle, die ärztlichen Rat brauchen, Tag und Nacht unter der Telefonnummer 0900 57 67 47 erreichbar. 8500 Anrufe gingen im vergangenen Jahr ein. Die Organisation arbeitet eng mit Rettungsdiensten, Notfallstationen und Hausärzten/-innen zusammen und sorgt so für eine rasche medizinische Weiterversorgung. Bis anhin mussten nur die im Einsatz stehenden Ärztinnen und Ärzte die Kosten unter sich aufteile, der Gerechtigkeit halber soll dies nun geändert werden. Neu sollen sich auch die für den Notfalldienst nicht zur Verfügung stehenden Ärztinnen und Ärzte an den Kosten beteiligen. Per 2024 wird Medphone seinen Service also nicht mehr nur den diensthabenden Ärztinnen und Ärzten, sondern dem ABV Emmental direkt verrechnen. Diese Neuregelung macht eine Änderung in der Vereinsfinanzierung notwendig, was mehrheitlich gutgeheissen wurde.

Informationen aus der Spitallandschaft
Regula Feldmann, CEO des Spitals Emmental, informierte die Anwesenden über die Entwicklung im Gesundheitswesen im Emmental-Oberaargau und erläuterte das Projekt «Integrierte Gesundheit Emmental», das vom Verein «gesund i. E.» erarbeitet wird.
Als Gäste waren Prof. Dr. med. und Dr. phil. Hubert Steinke vom Medizin­historischen Institut der Universität Bern anwesend und berichteten Interessantes aus der langjährigen Geschichte der Ärztevereine. Zu Beginn war es eine eher lockere Verbindung von Ärzten ausschliesslich männlichen Geschlechts und das Gesundheitswesen war fast nur bei Seuchen aktiv. Die Aufzeichnungen Anfang des 20. Jahrhunderts zeigen, dass dieses zu jener Zeit seinen Anfang nahm. Die obligatorische Krankenversicherung war bereits ein Thema, dies mit der Bestimmung, dass nur Familien mit einem niedrigen Einkommen von der Gemeinde dazu verpflichtet werden konnten. Die Gutsituierten hatten sich von der Krankenkasse fernzuhalten. Um die Jahrhundertwende gab es schon an die 200 Krankenversicherungen.
Mit vielen Informationen versorgt blieb der angebrochene Abend frei fürs Dessert und gute Gespräche.
Die nächste Hauptversammlung findet am Donnerstag, 5. September 2024, statt.

Rosmarie Stalder

 


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